“Was, wenn man plötzlich abrutscht am Seil des Lebens? Wenn die Kraft fehlt, es wieder fest zu greifen? Dann braucht es die Hilfe anderer Menschen. Menschen, die Perspektiven aufzeigen, wie die eigenen Kunststücke am Seil des Lebens wieder gelingen können.” (Teresa Enke)
Mit diesen Worten eröffnete Teresa Enke am Dienstagnachmittag als Laudatorin die Auszeichnung der Kategorie „Leben bewahren“ anlässlich des Deutschen Engagementpreises 2015.
Sieben Preisträger/innen wurden mit dem Dachpreis für freiwilliges Engagement im Rahmen einer festlichen Verleihung im Deutschen Theater in Berlin ausgezeichnet. Im Vorfeld waren die Ausrichter von rund 500 bundesweiten Preisen für bürgerschaftliches Engagement aufgefordert ihre erstplatzierten Preisträger/innen ins Rennen um den Deutschen Engagementpreis 2015 zu schicken. Eine Jury wählte aus den mehr als 700 Nominierten die diesjährigen Gewinner der fünf Kategorien „Chancen schaffen“, „Leben bewahren“, „Generationen verbinden“, „Grenzen überwinden“ und „Demokratie stärken“, sowie den Träger des Sonderpreises „Willkommenskultur gestalten“. Aus allen anderen Teilnehmenden konnten Bürger/innen in einem sechswöchigen Online-Voting für ihren Favoriten auf die Auszeichnung des Publikumspreises abstimmen.
Neben attraktivem, künstlerischen Bühnenprogramm wurden dem geladenen Publikum spannende Laudationes von Dieter Hallervorden, Prof. Dr. Dr. h. c. Gesine Schwan und Manuela Schwesig geboten. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eröffnete mit ihrem Vortrag den Festakt.
Die Auszeichnung in der von Teresa Enke eröffneten Kategorie „Leben bewahren“ ging in diesem Jahr an die Online-Beratung Youth-Life-Line des Arbeitskreis Leben e.V. Reutlingen/Tübingen. Unter dem Motto „Im Leben bleiben“ setzt sich das Projekt dafür ein, Jugendlichen in akuten Krisen und bei Suizidgefährdung durch gleichaltrige Ansprechpartner Unterstützung zu bieten und neuen Lebensmut zu vermitteln. Hilfesuchende können sich durch einen anonymen und kostenfreien E-Mailkontakt mitteilen. Mehr als 150 Jugendliche und junge Erwachsene beantworten ehrenamtlich diese E-Mails und geben als gleichaltrige Berater Halt und Zuversicht. Fast 5.000 Hilfesuchende konnten so in den letzten zehn Jahren unterstützt werden. Dazu wurden knapp 25.000 Mails verschickt.