Depressionen zählen zu den häufigsten seelischen, aber am meisten unterschätzten Erkrankungen. Trotz vieler Informationsmöglichkeiten wirft der Umgang mit Depressionen bei Betroffenen und deren Angehörigen oft Fragen und Unsicherheiten auf. Kann ich mich jemandem anvertrauen? Wie gehe ich mit einem Menschen um, der eine depressive Erkrankung hat?

Um Antworten auf diese Fragen geben zu können, haben die Zwillingsschwestern Alessa und Mareike, die im April diesen Jahres ihre ältere Schwester durch einen Suizid verloren hatten, einen Informationsabend an der Leibniz Universität Hannover organisiert. Ihre Schwester litt jahrelang unter schweren Depressionen.

„Wir glauben, dass es für unsere Schwester – aber bestimmt auch für uns Angehörige – einfacher gewesen wäre, hätte sie mehr über ihre Erkrankung gesprochen. Allerdings ist sie im Laufe der Jahre auch häufig auf Unverständnis gestoßen, was garantiert nicht förderlich war“, erklären Alessa und Mareike und fügen an: „Deshalb wollten wir einen persönlichen Beitrag dazu leisten, damit die Krankheit stärker von der Gesellschaft akzeptiert wird. Die Resonanz auf unserer Engagement hat uns hierin bestärkt.“

Rund 60 Interessierte, meist Studenten, erschienen zum Informationsabend. Nach einer beeindruckenden Begrüßung und Einführung zu der Veranstaltung durch Alessa referierte Dr. Maren Schneider (MHH), Koordinatorin des Bündnisses gegen Depression in der Region Hannover, mit einem Fachvortrag über Depressionen. Im Anschluss berichtete Christiane Maurer von der Psychologisch-Therapeutischen Beratung für Studierende (ptb) über Beratungsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene. Die Robert-Enke-Stiftung beteiligte sich ebenfalls, informierte Studierende und Interessierte bereits vorab über die Thematik mit zwei Informationsständen auf dem Conti-Campus der Universität. Zudem stellte Stiftungsmitarbeiter Tilman Zychlinski die Hilfsangebote der Robert-Enke-Stiftung auf der Abendveranstaltung vor.

Für die hervorragende Organisation und Durchführung der Informationsveranstaltung bedanken sich Teresa Enke und die Robert-Enke-Stiftung recht herzlich bei Mareike und Alessa!