Am Montag, den 05. März 2018, kam das Kuratorium der Robert-Enke-Stiftung zu seiner jährlichen Sitzung in Hannover zusammen. Neben dem Kuratorium um den Vorsitzenden Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsens, und seinen Stellvertreter DFB-Präsident Reinhard Grindel war auch der Vorstand um die Vorsitzende Teresa Enke anwesend.

Neues Kuratoriumsmitglied

Neues Mitglied im Kuratorium der RES ist zugleich Dr. Tim Schumacher. Der Geschäftsführer der VfL Wolfsburg GmbH ersetzt Thomas Röttgermann in dieser Funktion. Karl Rothmund konnte erstmals in der Runde der Kuratoren begrüßt werden. Als Schatzmeister und Mitglied des Vorstandes der Robert-Enke-Stiftung wurde er durch Günter Distelrath abgelöst, welcher ihm auch im Amt des Präsidenten des Niedersächsischen Fußballverbandes folgte. Rothmund, nun Ehrenpräsident des NFV, wurde auf persönlichen Wunsch von Teresa Enke durch das Präsidium des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB) in Abstimmung mit den beiden anderen Stiftungsgründern, dem DFL e.V. und Hannover 96, genauso wie Dr. Schumacher für die nächsten zwei Jahre ins Kuratorium berufen.

Rückblick für das Jahr 2017 und Ausblick auf 2018/2019

Thematisch befasste sich das Kuratorium sowohl mit der Evaluation laufender Projekte der RES als auch mit neuen Ansätzen für die Stiftungsarbeit. Die Experten aus Medizin, Sport und Politik diskutierten angeregt und konnten dem Vorstand mit ihrem Fachwissen eine gute Grundlage für Entscheidungen über die zukünftige Gestaltung bieten. So referierte Dr. Valentin Markser gewohnt motiviert über die Notwendigkeit, die Sportpsychiatrie in Deutschland auf breitere und zielführende Beine zu stellen. Dabei regte er unter anderem an, in Zukunft einen möglichen „Forschungspreis Sportpsychiatrie“ auszurichten, um die bislang vorherrschenden Verständnislücken auf diesem Gebiet nachhaltig zu schließen. Das Kuratorium wird dazu in Abstimmung mit dem Stiftungsvorstand eine Ausschreibung vorbereiten.

Kinderherzkrankheit im Fokus

Auf der Tagesordnung im Courtyard Hannover Maschsee stand unter anderem die Zusammenfassung der sogenannten „VSD-Studie“. Das im Jahr 2015 durch die Robert-Enke-Stiftung finanziell unterstützte Forschungsprojekt befasst sich mit den Langzeitfolgen eines früh operierten Ventrikulären Septumdefekts (VSD) und ist damit dem Stiftungszweck der Kinderherzkrankheiten zuzuordnen. Frau Dr. Anna Eichler stellte die bisherigen Ergebnisse der Forschungsarbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikums Erlangen und Leiterin des Projektes vor. Die Erkenntnisse des Kooperationsprojektes mit der Kinderherzchirurgischen Abteilung unter der Leitung von Prof. Dr. Robert Cesnjevar stießen dabei vor allem bei den fachkundigen Kuratoren auf große Zustimmung.

Psychische Gesundheit im Nachwuchsleistungssport

Im Jahr 2016 in den Nachwuchsleistungszentren von Hannover 96 und dem FC St. Pauli pilotiert, wurde das eigeninitiierte Projekt der RES „Psychische Gesundheit im Nachwuchsleistungssport“ weitergeführt. Ronald Reng, welcher zusammen mit dem ehemaligen Profifußballer und Betroffenen von Depressionen, Martin Amedick, mittlerweile in 11 Fußball Nachwuchsleistungszentren Spielern, Trainern und Betreuern eine Grundaufklärung geboten hat, berichtete seinen Kollegen im Kuratorium von der erfreulichen Entwicklung des Projektes. Gestärkt durch die positive Rückmeldung der Kuratoren wird das Projekt mit dem Ziel fortgeführt werden, in allen Nachwuchsleistungszentren Deutschlands mittels des Vortrages Aufklärungsarbeit zu leisten. Ziel des Vortrages ist es, einen Anstoß dahingehend zu erreichen, dass die psychische Gesundheit im Leistungssport nicht aus den Augen verloren wird und entsprechende Maßnahmen seitens der Vereine ergriffen werden.

Erfahrungsberichte über die Aufklärungsarbeit der RES

Darüber hinaus erhielten die Sitzungsteilnehmer einen Einblick in das Projekt „Robert-Enke-Stiftung auf Tour“. Alexander Hessel, Koordinator des Projektes, welches mittels eines mobilen Informationsstandes seit dem Jahr 2011 unter anderem bei Sportgroßveranstaltungen und Gesundheitstagen Aufklärungsarbeit leistet, evaluierte die Entwicklung des Projektes und zeigte Chancen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung auf. Zusätzlich lernte das Kuratorium die Teamer des Projektes persönlich kennen, die eindrucksvoll von Begegnungen mit Besuchern des Informationsstandes berichteten. Das Kuratorium zeigte sich von der Entwicklung und den authentischen Berichten beeindruckt. Die Vorgehensweise und Zielsetzung des Projektes „Robert-Enke-Stiftung auf Tour“ fand die volle Zustimmung der anwesenden Kuratoriumsmitglieder.

Lobende Worte vom Ministerpräsidenten Stephan Weil

„Befindet sich die Robert-Enke-Stiftung auf dem richtigen Weg? Unbedingt, ja!“, lautete das Fazit des Landesvater von Niedersachen Stephan Weil, der gewohnt souverän zusammen mit DFB-Präsident Reinhard Grindel durch die Sitzung geführt hatte.

Teresa Enke und das gesamte Team der Robert-Enke-Stiftung bedanken sich bei den Mitgliedern des Kuratoriums und Vorstands für die Teilnahme und vielen konstruktiven Ratschläge für die künftige Arbeit.