Mellendorf. Wenn der Körper einem die Grenzen aufzeigt und man an Depression erkrankt, kann es hilfreich sein, etwas an seinem Lebensstil zu ändern. Denn: Zu viel Arbeit und zu wenig Rehabilitation erhöhen das Risiko eines Burnouts. Jan Pries, Autor des Buches „Lass los!“, hat das am eigenen Leib erfahren müssen. Er erlitt einen Burnout, welches bei ihm in einer Depression endete. Nach langer Rehabilitationsphase krempelte Pries sein bisheriges Leben um. Um einmal ganz weit weg vom (Berufs-)Alltag zu kommen, trat er eine Weltreise an. Eine Weltreise, um die Depression hinter sich zu lassen und einen neuen, gesünderen Lebensstil zu führen. Jan Pries hat losgelassen.
Vom Reise-Blog zum „Buchprojekt“
Die Erlebnisse seiner Weltreise teilte Pries mit der Welt. Er führte einen Reise-Blog, der zu Hochzeiten mehr als 300.000 Klicks verzeichnete, und ließ seine Leser so an der Reise teilhaben. Mittlerweile hat Pries seine Geschichte auch auf Papier verschriftlicht. In seinem Buch „Lass los!“ schildert er auf unterhaltsame Weise seinen Leidensweg von der Karriere zum Burnout und der daraus resultierenden Depression, von der langen Rehabilitationsphase sowie seiner Genesungs-Reise. Sein „Buchprojekt“, wie Pries es selbst bezeichnet, trägt einen bedeutenden Teil zur Aufklärung über Burnout und Depression bei.
Ausverkaufte Lesung
Nicht genug für Pries: Offen über seine Erkrankung zu sprechen und zu informieren, reichte dem gebürtigen Mellendorfer nicht aus. Er spendete die ersten erzielten Erlöse aus dem Buchverkauf an die Robert-Enke-Stiftung und unterstützt damit weitere Projekte und Maßnahmen, die der Aufklärung über Depressionen und der Behandlung und Erforschung der Krankheit dienen. Der Autor selbst zeigt sich bei der Spendenübergabe an Stiftungsmitarbeiter Tilman Zychlinski berührt: „Hätte mir jemand auf dem Höhepunkt meiner Depressionen erzählt, dass ich einmal mit einem Buch über dieses Thema etwas Gutes werde tun können – ich hätte es wohl nicht geglaubt“, so Pries: „Umso schöner fühlt es sich an, diesen Scheck an die Robert-Enke-Stiftung überreichen zu können.“ Astrid und Robert von Hirschheydt, Eigentümer der gleichnamigen Buchhandlung von Hirschheydt in Mellendorf, spendeten zudem den Erlös einer ausverkauften Lesung des Autors in ihrer Buchhandlung.
„Kann nicht genug Aufklärung geben“
Zychlinski lobte während der Übergabe der Spendenschecks das Engagement Pries‘ und der Buchhandlung von Hirshheydt. Dabei betonte er insbesondere die Wichtigkeit der Aufklärung über die Krankheit Depression: „Es kann gar nicht genug Aufklärung über diese schlimme Erkrankung geben“, so Zychlinski: „Dass Sie mit „Lass los!“ so offen und gleichzeitig heiter mit dem Thema Burnout und Depression umgehen, freut uns als Stiftung ganz besonders. Dass wir davon für unsere Arbeit auch noch profitieren ist natürlich etwas ganz Besonderes.“
Mehr über Jan Pries, seinen Werdegang und das Buch „Lass los!“ erfahren Sie auf seinem Reise-Blog unter https://jansweg.wordpress.com/