Project Description
Im Oktober 2016 wurde die EnkeApp als weiteres eigeninitiiertes Projekt der Robert-Enke-Stiftung vorgestellt. Mittels der App wird das Hilfsangebot für Menschen mit Depressionen erweitert. Das Smartphone, welches zum wichtigsten Kommunikationsmittel unserer Zeit aufgestiegen ist, soll nun auch im Kampf gegen Depressionen von Nutzen sein.
Ziel der EnkeApp ist es, Erkrankten einen Weg aufzuzeigen, um aus Verunsicherung und Isolation herauszukommen und ihnen in Krisensituationen eine konkrete Hilfestellung zu bieten. Allen Interessierten soll eine authentische Wissens- und Kommunikationsplattform rund um das Thema Depression bereitgestellt werden. So setzt die EnkeApp zum einen auf den Schwerpunkt der Informationsvermittlung. Im Bereich „Krankheitsinformationen“ kann sich der Nutzer mit dem Thema Depression auseinandersetzen und erhält weitere Informationen über das Krankheitsbild und insbesondere über Depressionen im Leistungssport. In dem Bereich „Soziale Medien“ lassen sich aktuelle Neuigkeiten und Informationen über die Stiftung, das Stiftungsumfeld sowie Projekte finden, welche über die stiftungseigenen Kanäle Facebook, Twitter, Instagram oder Teresas Blog laufen. Hintergründe und Informationen über den Aufbau und die Funktion der Stiftung sind indes im Bereich „Robert-Enke-Stiftung“ angesiedelt.
Konkrete Hilfsangebote für Betroffene
Der zweite Schwerpunkt der Smartphone-Applikation liegt in der Bereitstellung von konkreten Hilfsangeboten. Besonderes im Bereich „Interaktiv“ kann die App als erster, leicht zugänglicher Anlaufpunkt für Menschen genutzt werden, die den Verdacht hegen, sie selbst oder jemand aus ihrem Umfeld leide unter psychischen Problemen. So erhält der Nutzer über den Moodtracker und den von Experten erarbeiteten Selbsttest Hinweise darüber, ob ein Arztbesuch in Erwägung zu ziehen ist. „Wir wissen, dass es in allen Lebensbereichen und auch im Sport zu Depressionen kommt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Personen bereit sind, sich ihrer Krankheit zu stellen. Die EnkeApp leistet dazu einen großen Beitrag“, lobte Oliver Bierhoff bei der Präsentation der Anwendung.
Neuartiges SOS-Feature
Den innovativsten Beitrag stellt das SOS-Feature der EnkeApp dar, denn durch diesen wird in Notsituationen eine konkrete Hilfestellung für betroffene Nutzer geschaffen. Mithilfe eines Notruf-Buttons besteht die Möglichkeit, Suizidgefährdete vor dem Tod zu bewahren, indem diese in letzter Sekunde einen Hilferuf absetzen können. Dieser kann an vorher ausgewählte Personen des Vertrauens oder aber direkt an Rettungskräfte weitergeleitet werden. Über eine GPS-Lokalisierung ist es Hilfskräften nach Auslösen des Notruf-Buttons sogar möglich, den Betroffenen zu finden, auch wenn sich dieser außer Stande sieht zu sprechen. DFB-Präsident Reinhard Grindel unterstrich den lebensrettenden Aspekt: „Es ist auch und gerade im Sport kein Tabu, sich helfen zu lassen. Die EnkeApp ist ein weiterer Beitrag für jedermann, in einer Krise Hilfe zu holen.“
Seit der Präsentation der EnkeApp im Oktober des Jahres 2016 lassen sich bereits erste Erfolge verzeichnen. Mehr als 40.000 Menschen haben die App heruntergeladen. Besonders hervorzuheben ist dabei der Anteil der registrierten Nutzer, die sich für den Gruppenruf oder den SOS-Ruf angemeldet haben. Die Zahl von über 2.000 Registrierten zeigt, dass die EnkeApp auch von an Depressionen erkrankten Menschen als eine Möglichkeit angesehen wird, in der Not Hilfe zu bekommen.
Ein Schritt näher ans Ziel
Mithilfe der EnkeApp rückt die Robert-Enke-Stiftung zwei ihrer Ziele näher: Zum einen wurde mit der Smartphone-Anwendung ein Hilfsangebot für Betroffene geschaffen, um sie in schwierigen Situationen zu unterstützen. Zum anderen kann durch den Informationsvermittelnden Bereich weiter zu der Enttabuisierung der Krankheit Depression beigetragen werden, denn auch dieses Ziel gilt es, weiterhin zu verfolgen.
Die EnkeApp wurde in Zusammenarbeit mit den Softwareentwicklern der Firma „mobfish GmbH“ (https://mob.fish/) und der „Bornemann migardo GmbH“ (https://www.migardo.de/) realisiert, wobei die „mobfish GmbH“ die App technisch umgesetzt und die „Bornemann migardo GmbH“ die Funktionen des SOS-Bereiches verwirklichte und nun weiterhin betreut.