In der Literatur fehlen Studien, die sorgfältig ausgewählte homogene Patientengruppen mit suffizienter Stichprobengröße und multimodaler Bildgebung im Längsschnitt unter Berücksichtigung des klinischen Verlaufs miteinander vergleichen. Daher plant die Berner Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie eine Studie, die dieses Thema aufnimmt und untersucht eine Gruppe depressiv Ersterkrankter, eine Gruppe mit rezidivierender depressiver Störung sowie eine Gruppe therapieresistenter Patienten während einer depressiven Episode und im Behandlungsverlauf mittels multimodaler Bildgebungsmethoden. Das Studiendesign verfolgt dabei drei Ziele:
- die Identifikation MRT-basierter struktureller und funktioneller Veränderungen im Gehirn depressiv erkrankter Patienten, die sich bezüglich der Schwere und Dauer der Erkrankung unterscheiden
- die Identifikation von MRT-basierten neurobiologisch messbaren «Markern» für das Ansprechen auf antidepressive Therapien (Depressiv erkrankte Patienten unterscheiden sich bezüglich klinischer Präsentation, Verlauf und Ansprechen auf pharmakologische, psychotherapeutische und interventionelle Therapiemethoden. Bis heute fehlen verlässliche «Marker», welche Patienten auf welche Therapiemethoden ansprechen.)
- die Identifikation mittels MRT messbarer neuroplastischer Veränderungen im Verlauf des Remissionsprozesses (Erkenntnisse über neurobiologisch messbare Veränderungen, die in Zusammenhang mit einer klinischen Verbesserung depressiver Patienten stehen, könnten einen objektivierbaren «Marker» für den Gesundungsprozess depressiver Patienten darstellen.)
Die innovative Studie erlaubt eine genaue Charakterisierung von verschiedenen Patientengruppen mit depressiven Erkrankungen und die Überprüfung von Therapieansätzen durch Bildgebungsverfahren. Daher fördert die Robert-Enke-Stiftung das vorgestellte Projekt mit einer Summe von 15.000 EUR.