Das Leben mit einem angeborenen Herzfehler, der medizinisch oft nur lebenserhaltend vorläufig behandelt und nicht korrigiert wird, stellt hohe Anforderungen an Jugendliche und junge Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (JEMAH). Durch die traumatische Zeit vor, während und nach der Herzoperation sind sie konfrontiert mit der Auseinandersetzung mit einem frühen Tod, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Ängsten und psychischer wie physischer Überforderung. Diese traumatischen Erfahrungen können unterschiedliche Folgen haben: von Autoaggression über sozialen Rückzug und Ängste bis hin zu Depression mit Suizidgefährdung.

Das Projekt „Peer-to-Peer-Beratung / Prävention bei JEMAH mit Depression“ des Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. soll die Heranwachsenden mit angeborenen Herzfehlern, die zusätzlich von einer  Depression bedroht sind bzw. die eine Depression haben, stärken. Ihnen sollen Wege aus der  mit der Depression verbundenen Isolation aufgezeigt werden und bei der Suche nach weitergehender, professioneller Unterstützung gestärkt und begleitet werden.

Für die betroffenen JEMAH ist es schwierig, mit ihren Ängsten umzugehen und Ansprechpartner zur Aussprache zu finden. Mit dem Angebot des BVHK e.V. wird den Betroffenen zunächst eine niedrigschwellige Anlaufstelle geboten und ihnen das sichere Gefühl gegeben, dass sie mit ihren Sorgen nicht alleine sind. Es gibt aktuell noch zu wenige spezialisierte Therapeuten und viel zu lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz. Und dabei wird auch noch besondere Eigeninitiative notwendig bzw. erwartet, die aber gerade JEMAH mit Depressionen fehlt. Das führt zu Rückzug, Frustration, Resignation und damit im weiteren Verlauf zur Verschlechterung einer beginnenden Depression. Durch das Peer-to-Peer-Projekt werden die Zugangsmöglichkeiten erleichtert.

Die Peers sind geschulte junge Erwachsene mit Herzfehler, die i.d.R. Krisen vor längerer Zeit erfolgreich überwunden haben. Sie fungieren als niedrigschwellige „Türöffner“ für die kontaktsuchenden JEMAH.

Die Robert-Enke-Stiftung sichert dem Projekt „Peer-to-Peer-Beratung / Prävention bei JEMAH mit Depression“ des Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. eine Förderung in Höhe von 14.600 Euro über einen Projektzeitraum von zwei Jahren zu.

Quelle: Bundesverband Herzkranker Kinder e.V.