Sport kann dabei helfen, psychische Krankheiten wie Depressionen zu behandeln. Bei Menschen, die vorher wenig bis gar keinen Sport getrieben haben, kann sich eine sogenannte Bewegungstherapie als hilfreich erweisen. Wenn Sport aber zur Sucht wird, das Erbringen optimaler Leistungen im Vordergrund steht oder Essstörungen entstehen, weil bei Sportarten wie Ausdauerlauf oder Skispringen ein geringes Gewicht von Vorteil ist, kann der Sport konträr zum Auslöser für Depressionen oder andere psychische und neurologische Erkrankungen werden.

Um sowohl auf die Möglichkeiten von Sport und Bewegung als Therapiemittel als auch auf gesundheitliche Risiken im Leistungssport aufmerksam zu machen, veranstaltete der Sportmedizinische Arbeitskreis Ludwigsburg am zweiten Novemberwochenende dieses Jahres eine zweitägige Fortbildung zum Thema Sportpsychiatrie und -neurologie in Bietigheim-Bissingen. Die Robert-Enke-Stiftung unterstützte dieses Fortbildungsangebot, das von mehr als 100 Medizinern und Fachleuten aus ganz Deutschland in Anspruch genommen wurde, finanziell mit 1.000 Euro.

Neben Vorträgen zu den Themen „Bewegungstherapie bei Depression und Angsterkrankungen“, „Burnout, Depression und Essstörungen bei Leistungssportlern“ und einer Vorstellung des ebenfalls von der Stiftung langjährig unterstützten Projekts „Referat Sportpsychiatrie – und Psychotherapie“ der DGPPN gab es ein zusätzliches Angebot an Workshops. Bei diesen Praxisworkshops wurde beispielsweise eine exemplarische Sport-Rehastunde in der Psychiatrie vorgestellt, womit die theoretischen Grundlagen der Vorträge auch anhand praktischer Szenarien Anwendung fanden.

In der Hoffnung einer lehrreichen Fortbildung und neugewonnener Erkenntnisse, die möglicherweise zu einer Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten führen mögen, ist es der Robert-Enke-Stiftung weiterhin ein wichtiges, das Risiko von an Depressionen erkrankten Leistungssportlern nicht zu vernachlässigen und die Krankheit kontinuierlich zu thematisieren anstatt zu tabuisieren.