„Eine Wertschätzung für unsere bisherige Arbeit“
Hohe Wertschätzung für die Robert-Enke-Stiftung. Die in der NFV-Verwaltung in Barsinghausen ansässige Einrichtung wurde vom Weltfußballverband FIFA als Kooperationspartner für zwei Forschungsstudien ausgewählt, die zum Ziel haben, die psychischen Probleme/Erkrankungen von Fußballspielern zu reduzieren und den Zugang zu einer angemessenen Behandlung der Sportler zu verbessern. Dies ist das Ergebnis des heutigen Besuches von Projektleiterin Dr. Astrid Junge, die bei der FIFA die Forschung des „Medical Assessment and Research Centre“ leitet. In den Geschäftsräumen der Stiftung in Barsinghausen hatte Dr. Junge zuvor an der turnusmäßigen Vorstandssitzung unter Leitung der Vorstandsvorsitzenden Teresa Enke teilgenommen.
„Noch immer gibt es fast keine wissenschaftlichen Daten zu psychischen Problemen von Sportlern und keine einzige Studie zur Epidemiologie (Gesundheits- und Krankheitslehre; d. Red.) psychischer Erkrankungen“, erklärte Dr. Junge. Deshalb finanziere die FIFA vollumfänglich zwei Studien, die beide im Oktober 2013 gestartet wurden. Bis zum Dezember 2014 erheben Dr. Junge und ihr Team Daten zur Krankheitshäufigkeit und der Art von psychischen Problemen/Erkrankungen sowie Schmerzen bei ehemaligen Profi-Fußballspielern. Dabei wird die Beziehung von psychischen Problemen, Schmerz und früheren Verletzungen analysiert. Auch die Bewertung von potentiellen Risikofaktoren gehört zum Untersuchungsansatz.
Die zweite Studie, die bis Juni 2015 laufen soll, beinhaltet die Krankheitshäufigkeit und die Art psychischer Probleme von aktiven Fußballspielern im Vergleich zu Individualathleten und einer inaktiven Kontrollgruppe. Basierend auf den Ergebnissen der beiden Studien sollen Informationsmaterialien für Teamärzte, Trainer und Spieler zum besseren Erkennen von psychischen Problemen und der Reduktion der Stigmatisierung der Thematik erstellt werden. Zudem Screeninginstrumente für Spieler und Athleten.
„Wir freuen uns auf die bevorstehende Zusammenarbeit mit dem Weltfußballverband und betrachten unsere Ernennung zum Kooperationspartner als Wertschätzung für unsere bisherige Arbeit“, sagte Teresa Enke.
Psychische Erkrankungen werden als die zentrale Herausforderung für die Gesundheit im 21. Jahrhundert angesehen. Trotz einiger prominenter Fälle (z.B. Robert Enke, Sebastian Deisler, Andreas Biermann, Gianluigi Buffon, Babak Rafati) wird aber nur selten über psychische Erkrankungen von Fußballspielern oder anderen Athleten berichtet.