Depression und Borderline – das waren die Themenschwerpunkte bei Ostwestfalens Schüler-Präventions-Kongress im GOP-Vaireté-Theater Kaiserpalais Bad Oeynhausen. Der Initiator der Bildungs- und Aufklärungsveranstaltung „LNK macht Schule“warb in diesem Jahr mit dialogorientierter Aufklärung für mehr Toleranz gegenüber psychisch kranken Mitmenschen. Und das Interesse bei den Jugendlichen war groß: Die Veranstaltung war ausgebucht.
„Aus Ausweglosigkeit kann etwas Gutes entstehen“
Unter dem Titel „Von Glücksbringern zu Mutmachern“ wurde der Kongress am sechsten Deutschen Diversity-Tag veranstaltet. Im Rahmen des Kongresses klärten zum Teil junge Betroffene und Psychologen über den Umgang mit an Depressionen oder an Borderline erkrankten Menschen auf. Die Botschaft: Intoleranz gegenüber Betroffenen ist das Schlimmste, was passieren kann. Erkrankte bräuchten Verständnis und ein Umfeld, das feinfühlig auf die Krankheit reagiert und sie ernst nimmt.
Auch Teresa Enke zählte zu den Gästen des Kongresses. Sie erzählte den Schülern, dass Hinhören und nicht Wegschauen entscheidende Faktoren seien, wenn man als Angehöriger oder Freund einem Betroffenen helfen will. Wer sich als Betroffener Hilfe hole und auf eine Therapie einlasse, habe gute Chancen, aus seiner Krankheit und Verzweiflung herauszufinden. Auch Robert Enke habe durch eine Therapie einige Zeit aus seiner Depression herausgefunden und sei ein glücklicher und ausgeglichener Mensch gewesen. An Depressionen erkrankte Menschen seien dabei nicht weniger leistungsfähig als Gesunde. So bestritt Enke zwei Tage vor seinem Suizid ein Spiel und zeigte Höchstleistungen. Wie es wirklich um ihn stand, habe er auch ihr verheimlicht. „Aus Ausweglosigkeit kann etwas Gutes entstehen. Holt euch unbedingt therapeutische Hilfe“, gab Teresa Enke den Schülern abschließend mit auf den Weg.
Hier gehts zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=TrBOlKAcgLQ