KURZPROFIL
Der Fußball fühlt sich durch seine gesellschaftliche Verantwortung verpflichtet, in Kooperation mit dem Bundesministerium für Gesundheit zur Aufklärung, Erforschung und Behandlung dieser Krankheit (Depression) beizutragen. Zu diesem Zweck haben der Deutsche Fußball-Bund e.V., der Ligaverband e.V. und die Hannover 96 GmbH & Co. KG die Robert-Enke-Stiftung gegründet.
Robert Enke war Torwart der Bundesligamannschaft von Hannover 96 und achtmaliger Torhüter der Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Er litt über mehrere Jahre an Depressionen. Am 10. November 2009 nahm Robert Enke sich das Leben. Er hinterließ seine Ehefrau Teresa Enke und eine acht Monate alte Tochter. Der Tod von Robert Enke hat tiefe Betroffenheit und großes Mitgefühl in allen Teilen der Bevölkerung ausgelöst. Die Krankheit „Depression“ wurde durch seinen tragischen Tod in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt.
Am 31. August 2004 kommt Lara, die gemeinsame Tochter von Robert und Teresa Enke, zur Welt. Zwei Jahre später, am Sonntag, dem 17. September 2006, vor Morgengrauen, zwischen 6 und 7 Uhr, hört ihr kleines Herz auf zu schlagen – es ist die schwärzeste Stunde im Leben von Robert Enke. Es sind Stunden und Tage, die ihn nie wieder loslassen sollten.
Im Rahmen einer pränataldiagnostischen Untersuchung in der 20. Schwangerschaftswoche erhielten Robert und Teresa Enke die Schockdiagnose. Lara habe eine Herzanomalie, sagten die Ärzte. Das Mädchen werde mit einer Organunterentwicklung, einem hypoplastischen Linksherzsyndrom, zur Welt kommen. Gleich nach der Geburt wurde die nur 2750 Gramm schwere Lara am Herzen operiert – es folgten zwei weitere Eingriffe. Lara schien auf dem Weg der Besserung. Am 19. März 2006 feierte Robert Enke mit seiner Kleinen auf dem Arm den 1:0-Sieg gegen Köln. „Die lebensgefährliche Phase ist vorbei. Aber richtig gesund wird Lara nie werden“, sagte er damals. Sie musste über einen Schlauch in der Nase ernährt werden, bekam starke Medikamente, die ihr Gehör schädigten. Deshalb wurde sie erneut operiert, am Freitag. In der Nacht zum Sonntag traten Komplikationen auf – wenig später war sie tot. Auf Wunsch von Teresa Enke wird die Stiftung auch Maßnahmen und Einrichtungen für an Herzkrankheiten leidende Kinder fördern.