Beim MHFA Ersthelfer-Kurs haben Mitarbeiter des Nachwuchsleistungszentrums und des Vereins VFB Stuttgart die Erste Hilfe bei psychischen Gesundheitsproblemen erlernt. Unterstützt wurde die Durchführung durch die Robert-Enke-Stiftung.
Im Laufe eines Jahres ist mehr als jeder Vierte Erwachsene in Deutschland von einer psychischen Störung, welche die Lebensqualität erheblich einschränkt, betroffen. Auch Jugendliche, die wie beispielsweise im Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart Leistungssport betreiben, sind davor möglicherweise nicht gefeit. Gerade in diesem Alter entstehen häufig psychische Gesundheitsprobleme, die die Entwicklung und das Wohlbefinden der Jugendlichen beeinträchtigen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Menschen, die an der Ausbildung der Jugendlichen als Spieler und Persönlichkeiten beteiligt sind, das nötige Rüstzeug erlernen, um psychische Probleme bei ihren Mitmenschen zu erkennen und darauf richtig reagieren zu können. Deshalb nahmen Mitarbeiter in Führungspositionen des NLZ an einem zweitägigen Seminar teil. Beim MHFA Ersthelfer-Kurs (Mental Health First Aid) lernten die zwölf Teilnehmer vom Psychologen Philipp Himstedt zunächst die typischen Erkennungsmerkmale psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen kennen. Anschließend übten die Teilnehmer in praxisnahen Rollenspielen, wie sie Zugang zu betroffenen Personen finden, sie unterstützen und in professionelle Hilfe weitervermitteln können.
„Neben der physischen ist auch die mentale Gesundheit elementar wichtig für eine nachhaltige, gesunde Leistungsentwicklung, und das nicht nur auf Spieler-, sondern auch auf Mitarbeiterebene. Deshalb freut es mich, dass wir die MHFA Ersthelfenden im Verein als Multiplikatoren das Thema ‚Mentale Gesundheit‘ in den Alltag integrieren.“, erklärt Martin Leo Reinhard, Sportpsychologe im VfB-Nachwuchsbereich.
NLZ-Direktor Thomas Krücken ergänzt: „Bei uns geht es immer um den Menschen. Gerade in den älteren Jugendmannschaften sind die Spieler und Mitarbeiter mit dem Leistungsdruck und der gestiegenen Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit besonderen Herausforderungen ausgesetzt, sodass die mentale Gesundheit eine noch größere Rolle spielt. Deshalb ist es uns wichtig, die Wissen zu vermitteln und Handlungskompetenz unserer Mitarbeiter und Ausbilder in diesem Bereich zu erweitern, sodass unsere Spieler sich gesund und nachhaltig verbessern können.“
MHFA Ersthelfer ist ein gemeinnütziges Programm in Trägerschaft des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim. Unterstützt wurde die Durchführung mit einem Förderbetrag in Höhe von 1.500 Euro von der Robert-Enke-Stiftung, die auch weiteren interessierten Leistungszentren diese Ausbildung ermöglichen möchte.
RES-Vorstandsvorsitzende Teresa Enke: „Unser erklärtes Ziel bleibt es, das Thema psychische Erkrankungen im Leistungssport und in der Gesellschaft als Ganzes weiter zu enttabuisieren. Erste Hilfe für psychische Gesundheit soll genauso selbstverständlich werden, wie Erste Hilfe für körperliche Gesundheit. Wir möchten sowohl Unternehmen als auch Leistungszentren zu dieser Ausbildung ermutigen, denn diese kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, einen natürlichen mit Depressionen zu erreichen.“
Informationen zum MHFA-Ersthelfer-Kurs finden sich unter: